Oktober News
Boa Vista: Eigentlich wollten wir zur Bauabnahme unseres Kindergartens nach Boa Vista reisen, aber leider war das Gebäude noch nicht ganz fertig. Was nicht so schlimm war, denn so konnten wir noch einige wichtigen Entscheidungen vor Ort treffen und außerdem steht das Gebäude dann nicht 3 Monate leer. Der Grund für die Verspätung ist der Mangel an Baustahl. Morgen wird die Betondecke (unser Dach) gegossen. Gestern ist ein Schiff angekommen. Hier auf der Insel muss wirklich alles importiert werden. Und irgendwie wird gerade echt viel hier gebaut.
Eine Kindergärtnerin fehlte auch noch und wir hatten einige Behördengänge zu erledigen. Hier wird strengsten überwacht, wer einen Kindergarten aufmacht und das Personal muss ein abgeschlossenes Studium haben. Aber wir denken – wir haben eine großartige Frau mit Abschluss und 8 Jahren Erfahrung gefunden – Sabryna! Irmela hat einen Tag ein Praktikum im staatlichen Kindergarten gemacht und war überrascht über einige Abläufe – vor allem, das alle Kinder mittags 1- 2 Stunden schlafen müssen.
Es wird vorausgesetzt, dass alle Kinder hier vor der Schule in den Kindergarten gehen und dort schon mal Grundlagen lernen. Also so eine Art Vorschule. Und das machen wir jetzt. Wir nehmen Kinder die 4 und 5 Jahre alt sind und bereiten sie auf die Schule vor. Dazu bekommen sie noch englische Wörter beigebracht und wir bieten Capoeira an. Kreativität wird auch gefördert. Und für arme Kinder ( Boa Vista hat alle Menschen in 4 Klassen eingeteilt und Klasse 1 sind die Ärmsten der Armen) ist der Besuch der Angels Kids Academy gratis- d.h. wir als Verein übernehmen die Patenschaften für diese Kinder.
Der deutsche Verein „Help for Boa Vista“, der schon seit 2017 auf der Insel hilft, hat auch uns sehr mit Tipps geholfen und uns die wichtigen Kontakte vermittelt. Wer mehr über den Verein und die Arbeit erfahren möchte schaut bitte hier: Home – Hilfe für Boa Vista (help-for-boavista.com)
Wir möchten in Zukunft gerne mit dem Verein zusammenarbeiten. Filomena, die Perle vor Ort hat uns tatkräftig unterstützt und wird ab Januar unsere Beraterin sein. Wir haben versucht sie zu überreden bei uns mitzumachen, aber sie hängt an ihrem Job im Kindergarten. Wir hatten das Gefühl, jeder auf der Insel kennt sie.
Nach mehreren Versuchen ist es uns gelungen die Außenfarbe festzugelegt- dazu lassen wir uns Farbe anmischen- laufen zur Baustelle (2 km) streichen und diskutieren…und laufen wieder zurück. Der dritte Versuch war erfolgreich (mal wieder kurz vor dem Rückflug.) Das Haus wird gelb und Detlef wird ein großes Logo an die Wand malen.
Die Dame vom Bildungsministerium hat den Rohbau schon besichtigt und fand unsere Idee super- normalerweise machen hier Leute einen Kindergarten in ihrer Wohnung auf. Sie hat uns die richtigen Formulare gegeben und freut sich auf die Einweihungsfeier im Januar.
Wir haben mit allen Bauarbeiten schon mal Richtfest gefeiert-sie arbeiten wirklich ordentlich und schnell. Es gab ein einheimisches Büffet und deutschen Kartoffelsalat.
Was wir jetzt dringend brauchen, sind Kindermöbel, Bastelsachen und Spielzeug für 4- und 5-Jährige- also, wenn ihr etwas habt, meldet euch bitte. Es gibt hier weder Knete noch Lego, noch Schnellhefter.
Und natürlich wünschen wir uns viele Freiwillige, die in der oberen Etage des Kindergartens wohnen können und helfen, die Kinder auf die Schule vorzubereiten. Und nach „Feierabend“ und am Wochenende lockt in nur 500 Metern ein wunderschöner Strand.
Kenia
Aus Kenia erreichten uns 2 Briefe vom Schulleiter, zum Einem teilt er uns mit, dass die Regierung 2 neue Räume für die Senior High School baut und fragt uns, ob wir dafür die Schulmöbel kaufen können. Das haben wir abgelehnt, denn es gibt ja bereits 8 vollständig eingerichtete Klassen. Seiner Bitte, gesundes Essen für die drei Prüfungstage Ende Oktober zu organisieren, haben wir zugestimmt. Allerding schrieb er, das nur die sechste Klasse Examen macht. Normalerweise ist es die achte Klasse.
Im zweiten Brief bekamen wir eine Liste mit Mängeln, die dafür gesorgt haben, dass eine stattliche Kommission das Übernachten in unserer Schule und auch in allen anderen nicht registrierten Internaten, als zu gefährlich erachtet. Anscheinend ist in einer Schule ein Feuer ausgebrochen – jedenfalls müssen alle Gitter von den Fenstern entfernt werden, Feuerlösche angeschafft werden und mehr Mädchentoiletten gebaut werden. Suleiman wird das in den Ferien (November und Dezember) Stück für Stück umsetzten.
Ansonsten geht es so weiter wie immer: Letzte Woche hat Suleiman für ein Monat Essen für alle 450 Kinder gekauft.
Das sind ja ehrgeizige Aufgaben, die abgearbeitet werden müssen. Ich wünsche euch viel Erfolg und beste Ergebnisse.